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So eine Wirtschaft!

Dienstag, 22. März 2016 – von

So eine Wirtschaft!

Vorständin Christine Tschütscher zu Besuch in Weiz. Ein Blogbeitrag der Agentur Cardamom

Gemeinsam mit dem Kunsthaus Weiz und Physiotherapie Frieß lud die Agentur Cardamom zu einem Informations- & Austauschabend ins Kunsthaus ein.

Im Vorfeld kamen die Vertreter der Weizer Banken zu einem Bankengespräch mit Christine Tschütscher, Vorständin des Projektes Bank für Gemeinwohl  zu einem offenen und konstruktiven Gespräch zusammen. Einigkeit gab es darüber, dass Änderungen der aktuellen Bankensituation dringend nötig sind.

Die Prinzipien von Augenhöhe und Wertschätzung wurden von Marie-Theres Zirm, in ihrer Rolle als Moderatorin, nicht nur vorgestellt, sondern auch vor Ort umgesetzt. Neben dem Vortrag gab es Zeit für den Austausch in Kleingruppen und intensiver Diskussion im Plenum.

Wir haben bereits 2012 die Gemeinwohl-Bilanz für das Kunsthaus Weiz erstellt und zählen zu den PionierInnen dieser Bewegung. Eine logische Konsequenz dieser Reflexion ist die Frage, wohin entwickeln sich unsere Banken und welche Rolle spielt dabei die Bank für Gemeinwohl?“, meinte Johann König zu Beginn der Veranstaltung.

Etwa 70 Personen sind der Einladung gefolgt und diskutierten in Kleingruppen und im Plenum die von Vorständin Christine Tschütscher vorgestellte Bank für Gemeinwohl. Unter dem Motto „Wir gründen eine neue Bank. Gründen Sie mit!“ wurden die Chancen und Risiken des Projektes transparent und klar dargestellt. Die Fragen der Anwesenden betrafen einerseits das Geschäftsmodell, die Unterschiede zu den bestehenden Banken, die Glaubwürdigkeit des Projektes und die angestrebten Service-Leistungen.

Transparenz und Partizipation, keine Spekulation

Ziel ist Maximieren des Gemeinwohl, nicht des Gewinns. Die Bank wird nicht spekulativ agieren und Geld aus Geld schöpfen, abgekoppelt von der Realwirtschaft, sondern der Gesellschaft dienen. Im Vordergrund stehen Transparenz und Partizipation. Die Bank für Gemeinwohl wird offen legen, was mit dem Geld der KundInnen geschieht - nämlich ausschließlich das Fördern von gemeinwohlorientierten Projekten - und Möglichkeiten anbieten, über die Verwendung der Einlagen mitzuentscheiden.

Der Unterschied zu anderen Banken

Unternehmen und Projekte, an die die Bank für Gemeinwohl Kredite vergibt, werden hinsichtlich ihrer Gemeinwohlorientierung überprüft. Die Prüfkriterien werden regelmäßig evaluiert. Bevorzugt werden Investitionen in Ökologie, Biolebensmittel, Soziales, Bildung, erneuerbare Energie, Kultur, soziales Wohnen u.a. nachhaltige Projekte. Je gemeinwohl- orientierter ein Projekt ist, umso günstiger soll der Kredit sein. Um das finanzieren zu können, werden die Sparer/-innen zum Zinsverzicht eingeladen. Die Erfahrung mit anderen europäischen Ethikbanken zeigt, dass rund ein Drittel der Kund/-innen dieser Einladung auch folgen.

An den gerade in Entwicklung befindlichen „Gemeinwohlorientierungs-Kriterien“, nach der in Zukunft Kreditvergabe-Entscheidungen getroffen werden, gab es großes Interesse. Der Kapitalmarktprospekt, die Basis der Bankengründung ist bereits veröffentlicht.

Aktueller Stand

Derzeit haben über 3000 Personen über 2 Millionen Euro gezeichnet. Ingesamt werden 15 Millionen gebraucht!

Warum mitmachen?

  • Beitragen, dass es diese Bank geben wird.
  • Mitbestimmen im Rahmen der Genossenschaft und so die Entwicklungen mitgestalten.
  • Eine Stimme haben, unabhängig von der Höhe meines Anteiles.
  • Die Möglichkeit zur zivilgesellschaftlichen Partizipation wahrnehmen.
  • Teil einer zukunftsweisenden Initiative sein.

Christine Tschütschers Vortrag nachhören 
                                 Teil 1

                                 Teil 2

 

Nächster Schritt

Aktuell ist die Zivilbevölkerung – als du und ich! – aufgerufen, sich an der Gründung der Bank zu beteiligen! Ab 200 EUR ist es möglich, Genossenschaftsanteile zu zeichnen und damit einerseits die Gründung der Bank zu ermöglichen und andererseits vom Stimmrecht bei den weiteren Entwicklungen Gebrauch zu machen.

Mitveranstalter Franz Frieß ist aktiv dabei: „Als Unternehmer ist es für mich wichtig zu wissen, wo mein Geld angelegt wird und wessen Interessen dabei berücksichtigt werden. Die Bank für Gemeinwohl ist ein ambitioniertes Projekt, das ich unterstütze!“

So geht es weiter!

Die nächste Möglichkeit in Weiz zu diesem Thema zusammen zu kommen ist das von cardamom organisierte Gemeinwohl-Frühstück #4 am Freitag, 15. April 2016, von 8.00 bis 10.30 in der Konditorei Schwindhackl. Dort werden auch Experten wie Willi Gürtler und Regionalgruppen-Leiter Thomas Polzer für Fragen vor Ort sein.

ANMELDUNG erbeten: gwoe@cardamom.at


Fotos von der Veranstaltung hier!

Originalbeitrag Cardamom hier
www.cardamom.at